Kirchengeschichte

Die Kirche St. Fidelis wurde von 1924 bis 1925 nach Plänen des Architekten Prof. Clemens Hummel erbaut. Die dreischiffige Hallenkirche erinnert mit dem vorgelagerten rechteckigen Arkadenhof an frühchristliche Basiliken und wird von einer Außenmauer mit einem Türmchen und zwei Eingangspforten von der Straße getrennt. Die Kirchenfassade besteht wie auch das angrenzende Pfarrhaus aus gelbem Schilfsandstein, der beim Abbruch des ersten Stuttgarter Hauptbahnhofs in der Bolzstraße gewonnen wurde.

In der Nacht des 12. Septembers 1944 brannte die Kirche St. Fidelis bei dem schlimmsten alliierten Luftangriff  Stuttgarts im 2. Weltkrieg, bis auf die Außenmauern nieder. Nach dem Wiederaufbau der Kirche in den Nachkriegsjahren, wurde 1964 der Kircheninnenraum durch den bekannten Kirchenarchitekten Rudolf Schwarz unter Berücksichtigung der Neuerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils umgebaut. Es folgten weitere Renovierungen in den Jahren 1995 und 2009, der Einbau einer neuen Orgel durch die Orgelmanufaktur Vleugels im Jahr 2005 und die Erneuerung des Geläuts im Jahr 2010.

Für die Errichtung des spirituellen Zentrums station s in St. Fidelis wurde der Innenraum der Kirche von 2018 bis 2019 durch schleicher.ragaller architekten neu gestaltet, dafür haben die Stuttgarter Architekten Domenik Schleicher und Michael Ragaller im Herbst 2020 die Architekturauszeichnung „Kleiner Hugo“ bekommen. Im Fokus stand dabei der Wunsch, die sakrale Ausstrahlung des Raums zu erhalten und durch mehr Helligkeit, Klarheit und bessere Lichtführung zu intensivieren. Zugleich sollte die Umgestaltung eine vielfältigere und zeitgemäße Nutzung der Kirche ermöglichen, so dass Menschen mit Körper, Geist und Seele Gott suchen und finden können.

Entstanden ist ein Raum der Ruhe und Weite ausstrahlt, ein Ort der Offenheit und Stille – mittendrin.